Hier sind wir schon mal. Ab und an. Nicht allzu oft. Aber jetzt? Habt Ihr schon mal im Jetzt gelebt? Klar. Oder doch nicht? Oder vielleicht doch im gestern? Darüber nachdenkend, was da passiert ist. Oder vielleicht im morgen? Bei Plänen, Sorgen und Träumen? Das Jetzt ist nur schwer zu fassen. Wenn wir darüber nachdenken.
Denn es geht eben nicht darum, einfach nicht zu denken. Es geht darum, das Jetzt zu erfassen. Es zu genießen. Es bewusst fest zu halten. Und es geht um mehr. Wenn ich nämlich im Jetzt bin, dann denke ich anders. Dann bin ich.
Oft, vielleicht viel zu oft, wollen wir lösen. Deswegen sind wir mit den Gedanken im Morgen. Oder im Gestern. Wir analysieren, haben Angst, prüfen und lösen. Sobald wir dies tun, sind wir woanders. Um das Lösen geht es. Und darum, was passiert, wenn wir uns vom Lösen los lösen?
Es passiert: …
Und warum das hier?
Das hier ist etwas anderes. Ich habe schon hier über die Beobachtung der eigenen Gedanken geschrieben. Und letztendlich darum geht es: wenn ich jetzt lebe, werde ich meine Gedanken beobachten können. Ich werde jetzt spüren, dass ich mir jetzt Gedanken über das Morgen mache. Ich werde jetzt meine Sorgen betrachten können. Sie vielleicht auch spüren. Und mir dann Klar werden, wie sich meine Sorgen anfühlen. Ich werde sie nicht lösen wollen. Die Sorgen. Denn sie sind nicht dazu da, sie zu lösen. Sie sind dazu da um sie wahr zu nehmen. Und auch meine Träume werde ich nicht lösen. Sondern sie betrachten. Und ich kann auch in den Träumen woanders sein. Aber solange ich jetzt bin, weiß ich, dass ich in meinen Träumen am Strand liege und Sonne genieße. Und im Grunde weg bin.
Habt Ihr schon mal im Jetzt gelebt? Ohne etwas lösen zu wollen? Im klaren sein, was Ihr fühlt? Was Ihr denkt und spürt? Und wie sich die Kälte an Euren Armen anfühlt? Habt Ihr sie gespürt? Ohne sie gleich lösen zu wollen?
Macht es. Genießt den Herbst. Das Jetzt. Denn morgen wird das Jetzt schon Gestern sein. Und das Übermorgen morgen. Und der Herbst eine Erinnerung.