Wir berichten selten über Bücher, die wir lesen oder die wir interessant finden. Es hat mehrere Gründe. Auf der einen Seite zitieren wir manchmal Autoren. Der Leser kann sich dann selbst ein Blick machen. Wenn wir ein Buch (oder einen Film oder einen Track, ein Gebäude, eine Landschaft) beschreiben, schaffen wir eine gewisse Perspektive. Der Leser kann dann eine Erwartung haben, die aber seiner Perspektive nicht entspräche. Auch das möchten wir vermeiden.
Daher wird es hier keine Buchbesprechung sein. Es ist eher ein Hinweis.
1. Das Buch
Ich könnte sagen, es sei ein politisches Buch. Aus der Perspektive, aus der auch der Transhumanismus als politisch eingestuft werden könnte (bei Latour geht es aber nicht unbedingt um den Transhimanismus obgleich sich Elemente fänden). Politisch auf einer Metaebene. Einer Ebene, die die Links / Rechts Ontologie längst verlassen hat. Die auch die Ontologie der Macht verlassen hat. Allerdings, wie Richard Rorty mal festgestellt hat, werden Ideen, Diskurse, Ausschnitte daraus von der Gesellschaft gerne übernommen.
Auf der anderen Seite wird die Ontologie der Macht (die gibt es ja in unserer, weißen Gesellschaft) sehr wohl und grundlegend behandelt. Vielleicht auch Themen wie “Revolution” und was wir darüber verstehen (interessanterweise erfährt der Begriff der “Revolution” eine inflationäre Nutzung).
2. Die Natur
Natürlich wäre jetzt interessant zu fragen, Wass wir unter dem Begriff “Natur” verstehen. Ich möchte hier nicht auf die Einzelheiten eingehen., denn “Natur” hat in der Geschichte der westlichen… tja… Zivilisation (oder was die Europäer so für Zivilisation halten) einige Änderungen erfahren. Genauso wenig, wie wir den Zeitpunkt des Todes beschreiben können, können wir auch nicht eindeutig sagen, was wir unter “Natur” verstehen.
Hier ist eher der transhumanistischer (wenn wir so wollen, können wir auch den Moment “posthumanistisch” nennen, dies hängt von unserer Perspektive ab) Moment. Oder die Frage, wie behandeln wir die uns umgebende Natur (ich setze die Bedeutung des Begriffes hier voraus). Lyotard hat mal die Frage der techne benannt. Auf der anderen Seite steht – zusammen mit dem Glauben – der eingebildete Auftrag, sich die Natur nutzbar zu machen. Diese aber nicht einzubinden. Sie nicht zu beteiligen.
Und hier liegt das Problem. Nennen wir es (der Autor hat es nicht gemacht) Überheblichkeit. Nicht nur der Natur gegenüber. Sondern auch den “Barbaren” als auch uns selbst gegenüber.
3. Der Titel
Oder vielleicht besser: von welchem Buch schreibe ich hier?
Es geht um Bruno Latour und seinen Essay “Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie”