UND DIE LINKS. DIE FEHLENDEN

Denn die waren mal vorhanden. Es ist Euch bestimmt schon aufgefallen, dass wir seit einiger Zeit keine Links mehr setzen. Auch keine Affiliate. Nun. Es lag an der Zeit.

Nicht daran, dass es Winter gab. Und auch nicht daran, dass wir keine Zeit hatten, Links zu setzen. Viel mehr fehlte uns die Zeit, uns mit entsprechenden Teilen der DGSVO auseinander zu setzen. So sehr wir das Impressum und die Datenschutzerklärung etc. angepasst haben, so wenig hatten wir, eben, die Zeit, uns damit zu beschäftigen. Da zenvampires.net eh eher eine Art Plattform für befreundete Künstler darstellte, war Affiliate nie wirklich Teil unseres Geschäfts.

Demnächst wollten wir aber wieder Links einführen. Nicht, weil wir uns versprechen würden, damit Geld zu verdienen. Sondern einfach wenn jemand gerade Interesse an den Büchern hat, von denen wir schreiben. Oder Filmen, die wir gesehen, Ausstellungen, die wir besucht haben.

Also. Drückt uns die Daumen. Wir hoffen, wir werden es bald schaffen.

Der Tod. Und die Interaktion

Denn am Ende stirbt dein Charakter sowieso. Und nein, es gibt kein zweites Leben. Doch darum geht es. Meiner Meinung nach. Aber worum geht es hier explizit?

Es geht um ein Computerspiel. Eigentlich um zwei Spiele. Und um ein wenig mehr als nur das. Es geht um Storytelling. Doch das nur am Rande. Denn die Frage, die mich beschäftigt, lautet: Was passiert, wenn du weißt, dass dein Charakter am Ende sowieso stirbt? Wie spielst du dann? Gibt es einen Unterschied?

Na klar gibt es. Eine Menge. Wenn CJ stirbt (GTA), dann wird er wiederbelebt und kann weiter schießen. Das einzige, was passieren kann ist, dass er GTA Dollar verliert. Der Tod spielt hier keine Rolle. Denn es geht um das dazwischen. Es ist nur ärgerlich, dass CJ dann den Weg aus dem Krankenhaus finden muss. Das passiert aber auch mit all den anderen GTA Heroen. Wenn sie sterben, werden sie sofort wieder belebt. Du fängst fast da an wo du aufgehört hast zu spielen. Denn um den Tod geht es bei GTA gar nicht. Er hat lediglich eine ästhetische Funktion.

Und hier? Bei One Life? Hier konzentrierst du dich darauf, zu überleben. Irgendwann willst du, dass dein Charakter länger und länger lebt. Und, wie bei Passage, konzentrierst du dich auf dem Hier. Und dem Jetzt. Und darauf, dass du alles richtig machst.

Ich kann mich noch an Passgage erinnern, ein anderes Spiel von Jason Rohrer. Auch dort ist dein Charakter gestorben. Danach musstest du neu anfangen. Und ich weiß noch, welch einen starken Eindruck es beim Spielen hinterlassen hat. Denn beim spielen bist du gezwungen, darüber nachzudenken, dass deine Figur stirbt, dass sie nur eine Chance hat aber dass es eigentlich egal ist, denn du weißt, wie es endet. Und der einzige Unterschied am Ende ist, wie du gespielt hast.

Und das Storytelling? Verrate ich nicht. Spielt selbst.

Viel Spaß

Warum ich den roten Mond nicht fotografiert habe




Warum eigentlich nicht? Ich könnte sagen, ich wollte nicht so früh aufstehen. Und es würde sogar teilweise stimmen. Ich könnte mich auch fragen, ob der rote Mond etwas so aussergewöhnliches ist, das auch sofort fotografiert werden muss. Ehrlich? Ich habe keine Ahnung ob er es ist oder nicht.

Doch dann gibt es eine andere Frage, die ich mir stelle. Und ich muss ehrlich sagen, dass mir der Mond an sich gefällt. Doch das ist nicht die Frage. Ich habe auch den “riesigen Mond” nicht fotografiert als er mal eines Tages zu sehen war. Ich hätte ihn auch nicht fotografiert, wenn er blau gewesen wäre. Ok. Bei grün hätt ich´s mir vielleicht überlegt. Aber nur vielleicht. Aber warum nicht?

Es geht um die Farbe. Um das, wie Barthes es so schön beschrieben hat, “schimmern” des Mondes. Es geht darum, ihn in dem richtigen Moment zu betrachten. Nicht unbedingt dann, wenn er aufgrund einer Teilfinsternis rot wird. Nicht, um das außergewöhnliche zu betrachten. Denn dann ist es keine Betrachtung. Dann ist es ein wundern. Und vielleicht ein mit dme Finger zeigen. Und es ist auf keinen Fall eine Meditation.

Denn darum geht es beim Betrachten des Mondes. Um das gewöhnliche auch. Darum, dass das Licht, das alltägliche Mondlicht, das wir jede Nacht sehen können, tja, dass wir es jede Nacht sehen. Es geht darum, inne zu halten und sich des gewöhnlichen Lichts der Nacht bewusst zu werden. Es zu betrachten. Es in sich aufzunehmen. Und darin eine Ästhetik zu finden.

Es geht also um das stehen bleiben bei Gewöhnlichen Dingen. Beim Grashalm. Beim Laub im Herbst und dem bisschen Schnee, an den ersten Tagen, wenn er noch wenige Millimeter dick ist. Nicht um das außergewöhnliche, das sowieso ins Auge fällt. Und dann geht es auch darum, es schön zu finden. Denn nur dann ist es möglich, die Welt zu betrachten.

Tja.

Darum habe ich den roten Mond nicht fotografiert. Immer wieder den gelben schon. Was fotografiert Ihr so?

Zenvampires 2019

2019. Wir werden ein wenig umbauen.

Was wir planen? Mehr Instagram? Mehr YouTube? Mehr…

Es wird tatsächlich einige Änderungen geben, die wir jetzt schon vorbereiten. 

Überzeugt Euch selbst. Demnächst. Auf diesem Kanal. 

Über das Jetzt. Und das Hier.

Hier sind wir schon mal. Ab und an. Nicht allzu oft. Aber jetzt? Habt Ihr schon mal im Jetzt gelebt? Klar. Oder doch nicht? Oder vielleicht doch im gestern? Darüber nachdenkend, was da passiert ist. Oder vielleicht im morgen? Bei Plänen, Sorgen und Träumen? Das Jetzt ist nur schwer zu fassen. Wenn wir darüber nachdenken.

Denn es geht eben nicht darum, einfach nicht zu denken. Es geht darum, das Jetzt zu erfassen. Es zu genießen. Es bewusst fest zu halten. Und es geht um mehr. Wenn ich nämlich im Jetzt bin, dann denke ich anders. Dann bin ich. 

Oft, vielleicht viel zu oft, wollen wir lösen. Deswegen sind wir mit den Gedanken im Morgen. Oder im Gestern. Wir analysieren, haben Angst, prüfen und lösen. Sobald wir dies tun, sind wir woanders. Um das Lösen geht es. Und darum, was passiert, wenn wir uns vom Lösen los lösen? 

Es passiert: …

Und warum das hier? 

Das hier ist etwas anderes. Ich habe schon hier über die Beobachtung der eigenen Gedanken geschrieben. Und letztendlich darum geht es: wenn ich jetzt lebe, werde ich meine Gedanken beobachten können. Ich werde jetzt spüren, dass ich mir jetzt Gedanken über das Morgen mache. Ich werde jetzt meine Sorgen betrachten können. Sie vielleicht auch spüren. Und mir dann Klar werden, wie sich meine Sorgen anfühlen. Ich werde sie nicht lösen wollen. Die Sorgen. Denn sie sind nicht dazu da, sie zu lösen. Sie sind dazu da um sie wahr zu nehmen. Und auch meine Träume werde ich nicht lösen. Sondern sie betrachten. Und ich kann auch in den Träumen woanders sein. Aber solange ich jetzt bin, weiß ich, dass ich in meinen Träumen am Strand liege und Sonne genieße. Und im Grunde weg bin. 

Habt Ihr schon mal im Jetzt gelebt? Ohne etwas lösen zu wollen? Im klaren sein, was Ihr fühlt? Was Ihr denkt und spürt? Und wie sich die Kälte an Euren Armen anfühlt? Habt Ihr sie gespürt? Ohne sie gleich lösen zu wollen?

Macht es. Genießt den Herbst. Das Jetzt. Denn morgen wird das Jetzt schon Gestern sein. Und das Übermorgen morgen. Und der Herbst eine Erinnerung.

Von der langen Fahrt… Und…

Und vielleicht gar nicht. Sondern von einer Ausstellung. In Bergedorf. Hier: http://www.kuenstlerhaus-bergedorf.de. Noch bis morgen.

Was ich an Ausstellungen mag ist, wenn sie einen überraschen, wenn mit wenigen Mitteln viel gezeigt wird. Wenn es mich dann auch bewegt. Und in Erinnerung bleibt. Wenn ich auch Tage danach über die Bilder nachdenke.

Das tut diese Ausstellung. Aber wenn ich mehr schreiben würde, würdet Ihr Euch ein Bild machen. Und vielleicht mehr erwarten. Und das möchte ich nicht. Also. Auf. Nach Bergedorf.

Über Pausen, Zazen und GTA.

 

 

Ihr habt es bestimmt schon gemerkt:

Letztes Jahr und auch über den Sommer hinweg kamen die Beiträge für diese Homepage sehr unregelmäßig. Ja, fast gar nicht. Gewiss. Ein solcher Zustand kann auf einen sehr komplizierten Lebenswandel oder gar auf eine Krise der Verfasser des Blogs schließen lassen. Schließlich haben wir es bislang stets versucht, zumindest jeden Samstag einen Beitrag zu veröffentlichen.

Wir müssen ehrlich zugeben, wir, die Zenvampires, waren ein wenig abgelenkt. Zu Einem hat uns die DGSVO den Spaß an dieser Homepage geraubt. Für ungefähr zwei Wochen. Und, wenn wir wirklich, wirklich ehrlich sind, die Gesetze sind nicht so kompliziert. Jemand sagte immer, es sei keine Raketenwissenschaft. Und das ist richtig.

Die Antwort, warum wir so selten und so unregelmäßig veröffentlichten ist viel einfacher. Ja. Banaler. Wir haben gezockt. GTA. Ganz intensiv. GTA St. Andreas.

Jetzt aber haben wir nicht nur alle Missionen durchgespielt. Wir haben es auch geschafft, CJ in Zazen zu unterweisen, so dass er sich bei Bedarf auf seine Gegner stark konzentrieren kann und wie ein Meister Karate kann. Und jetzt kommen wir zurück dazu, für Euch zu schreiben. Die nächsten Themen sind schon in der Pipeline.

Warum eigentlich San Andreas? Und nicht V? Na wegen der Ästhetik.

Über Tropfen. Und das Fehlen des Ich.

 

Und vielleicht darüber, was es stattdessen gibt. Denn irgendetwas gibt es doch. Ein, tja, ein etwas. Oder? Oder doch nicht? Sicherlich, aber anders. Ich werde mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen und behaupten (und Ihr entschuldigt mich bitte dafür), ich hätte es mal bei Derrida gelesen. Er sagte, das Ich eine Schwelle wäre, ein Punkt, durch den viele Eindrücke, viele Ideen kommen.

Wie gesagt, ich kann mich an den Kontext leider nicht mehr erinnern, doch fand ich die Idee gut. Das “Ich” als ein vieles, als ein Ergebnis der vielen Ideen, Eindrücke, Erlebnisse. Nur Fragmente. Die neu zusammen gesetzt werden. Und sich stets verändern. Und stets kommen neue Eindrücke hinzu. So dass der Prozess nie endet. So dass ich als Person, als “Ich” nie fertig bin, nie geformt. Und auf der anderen Seite verflüchtigt sich die Rolle, die “Ich” spiele, lediglich zu einer Schwelle.

Wenn es tatsächlich nich von Derrida stammen sollte (ich versichere Euch, ich habe seine Bücher auf der Suche durchforstet und in keinem etwas dazu gefunden, ich habe auf der anderen Seite die Recherche nicht zu intensiv betrieben) dann entschuldige ich mich an dieser Stelle.

Die Idee kam mir als ich neuerdings das Buch “Ein Regentropfen kehrt ins Meer zurück” von Abt Muho gelesen habe. Das Buch ist schon einige Jahre Alt, doch die alte, buddhistische Idee, dass es kein “Ich” gebe ist stets aktuell. Hier ist die Betrachtung eine ein wenig andere. Zumindest in den Worten von Muho. Das Ich ändert sich. Es ist ebenfalls ein Teil der Welt und “Ich” war ein anderer im Jugendalter als ich jetzt bin. Das “Ich” setzt sich aus verschiedenen zusammen, das ist der Grund dafür, dass es “Ich” nicht gibt. Es existiert nicht als Schwelle sondern in verschiedenen Formen. Und das Ich, das diese Worte jetzt schreibt ist ein anderer Teil als das Ich, das liest, läuft, Rad fährt, GTA zockt.

Ich fand noch einen dritten Gedanken, eine andere Idee, die ich bereits hier erwähnt habe. Das ist die Idee, das das “Ich” im koreanischen (aber auch im japanischen) nicht existiert. Zumindest nicht in der Form in der es in den indogermanischen Sprachen existiert. Dies macht es einfacher, das eigene Denken vom Ich weg zu steuern und sich auf die Welt um einen herum zu konzentrieren. Das macht das Leben anders. Und vor Allem lässt es einen die Last des Ich vergessen. Und leichter sein. Und sich nicht sorgen.

Und der Tropfen? Nichts. Schaut auf den Titel.

 

Heute keine Links.

Verlangsamte Beschleunigung

 

Beschleunigung und Entschleunigung. Zwei Widersprüche. Hier: Das schnelle Leben, die Akzeleration, wobei die Einzelheiten des Augenblicks in der Geschwindigkeit nur verschwommen wahrgenommen werden können. Dort: Die Langsamkeit, die Besinnung auf sich selbst, Achtsamkeit. Ein Widerspruch? Nein.

Beschleunigung. Und es geht gar nicht darum, dass Tage schnell vergehen und wir wissen nicht, wann das Jahr zu Ende ist. Wie ist es anders? Wenn ich auf jeden Atem meines Lebens achte? Wenn ich überlege, wie warm das Wasser ist? Wenn ich ausziehe und irgendwo, fern der Schnelligkeit einen Garten anlege und den Pflanzen beim wachsen zusehe? Merke ich da die Tage?

Ja. Bestimmt. Und ich merke einen jeden Atem. Und es wird mir auch bewusst, dass die Luft morgens anders duftet als am Abend. Ich werde auch aufmerksam, was die Natur angeht und werde darüber nachdenken, wie es sich anfühlt, den Schnee in meinen Händen zu spüren. Ich werde Zeit haben, einer Wespe beim Flug zu zuschauen statt sie nur zu jagen. Vielleicht, doch nur wenn ich viel Glück habe, erkenne ich eine gewisse Struktur in ihrer Flugbahn. vielleicht auch nicht. Vielleicht wird sie einfach ganz wild in meinem Zimmer herum fliegen und ab und an sich hinsetzen. Ich werde das alles beobachten. Und zusätzlich werde ich feststellen können, wie es sich anhört. Wenn sie fliegt. Ist es anders?

Es ist intensiver. Wenn ich auf dem Motorrad schnell fahre, kann ich die Landschaft nur erfassen. Ich werde sie nicht genau betrachten können. Und es liegt nicht nur an der Tatsache, dass ich auf die Straße achten muss. Bäume und Felder um mich herum bilden dann eine Masse, etwas grünes, das an mir vorbei huscht. Gehe ich langsam durch das Feld, kann ich seine Atmosphäre spüren, ich sehe jedes einzelne Korn, ich erlebe das Feld. Ein Unterschied? Nicht unbedingt.

Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster hinaus. Und im Grunde wollte ich gar nicht so philosophisch werden. Doch die Intensität, auch wenn sie in der Meditation vorkommt, ist nur eine Art, das Leben wahr zu nehmen. Auch die Geschwindigkeit ist eine Intensität. Wir nehmen zwar nicht die Umgebung doch die Geschwindigkeit an sich wahr. Wir können uns an ihr berauschen. Sie genießen. Und das Feld, das zu einer Masse geworden ist.

Zumal wir vom schnellen Leben umgeben sind.

Kein Ausbruch also? Doch. Wenn wir beides nutzen. Beide Intensitäten. Und mit ihnen spielen. Mit der Schnelligkeit und mit der Langsamkeit. Mit der Beschleunigung und der Entschleunigung.

Also. Entschleunigt mal kurz. Für einen Moment. Und dann gebt Gas. Es lohnt sich.

 

 

Abstände zwischen Buchstaben

Bei Graffitis sind sie sehr wichtig. Abstände zwischen den Buchstaben. Auch in der Musik. Leere, die nicht leer ist sondern Teil des Stückes. Eine Gelegenheit. Ort zum Nachdenken. Klar, haben wir im Netz relativ wenig Möglichkeiten, auf die Abstände zwischen den Buchstaben zu achten. Doch darum geht es nicht. Denn das sind nicht die einzigen Abstände um die es mir geht. Ihr ahnt es.

Die Abstände zwischen den Beiträgen sind länger geworden, die Leere anscheinend größer. Doch in der Leere existieren die Zenvampires weiter. Und bereiten schon die nächste Veröffentlichung vor.

Bis dahin, genießt die Leere. Und die Abstände. Die zwischen Buchstaben auch.

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