Heute mal kein Beitrag

Ich könnte etwas schreiben. Eventuell über das Wetter oder darüber, was morgen statt findet. Oder aber auch darüber, dass wir einen Artikel über die Wiederholung erneut vorbereiten und dass er nicht fertig geworden ist und wir ihn daher nicht veröffentlichen werden. Doch ich lasse es. Also nichts. Heute.

Was wiederum auch etwas ist, denn nichts ist leer.

Genießt das Wetter.

Über Nichts

Es stimmt. Dieser Beitrag handelt von nichts. Buchstäblich vom Nichts. Also nicht von der Leere oder davon, dass Ihr nachdenken solltet. Oder im Hier und Jetzt sein. Nein. Es handelt davon, dass wir kein Thema hatten für diese Woche.

Sicherlich. Bei einem Blog werden die Themen einige Zeit vor der Veröffentlichung gesammelt. Und es existiert ein Ordner voller neuer, schöner Themen. Doch im Moment war keins der Themen interessant genug um es zu verwenden.

Normalerweise gibt es eine kurze Recherche und das Thema aber sollte stimmen. Es sollte auch einen Inhalt rüber bringen, der es lohnt veröffentlicht zu werden. Ok. Einige der Themen waren vielleicht weniger interessant als die anderen. Doch schafften sie, hier publiziert zu werden. Auch hatten wir Zeiten, in denen nichts publiziert wurde, Oder ein Thema vorbereitet wurde.

Es gäbe da vielleicht einige. In dem Ordner. Dem besagten. Doch da gibt es eine weitere Schwierigkeit. Bei der Auswahl der Bilder, die den Text illustrieren sollen. Mittlerweile hat dieser Blog einige Fans auf Instagram. Und für die Geschichten, die im Ordner vorhanden sind, gab es kein Bild.

Das Nichts kann natürlich auch meditiert werden. Als ein Zustand, der sich ändert. Der vergeht. Als etwas, das einer ständigen Veränderung unterliegt. Alleine durch die Kraft unserer Gedanken. Alleine dadurch. Aber vielleicht nicht diese Woche.

Wir versichern Euch, kommende Woche präsentieren wir Euch ein spannendes Thema. Wohl recherchiert und illustriert.

Bis dahin. Genießt die Aussicht.

PHOTOS

Wir haben es schon länger geplant. Nun, hier und dauerhaft auf der ersten Seite finden sich Photos, die wir als Illustrationen zu den jeweiligen Beiträgen nutzen. Nicht alle. Und nicht immer aktuell. Doch die meisten.

Viel Spaß!

UND DIE LINKS. DIE FEHLENDEN

Denn die waren mal vorhanden. Es ist Euch bestimmt schon aufgefallen, dass wir seit einiger Zeit keine Links mehr setzen. Auch keine Affiliate. Nun. Es lag an der Zeit.

Nicht daran, dass es Winter gab. Und auch nicht daran, dass wir keine Zeit hatten, Links zu setzen. Viel mehr fehlte uns die Zeit, uns mit entsprechenden Teilen der DGSVO auseinander zu setzen. So sehr wir das Impressum und die Datenschutzerklärung etc. angepasst haben, so wenig hatten wir, eben, die Zeit, uns damit zu beschäftigen. Da zenvampires.net eh eher eine Art Plattform für befreundete Künstler darstellte, war Affiliate nie wirklich Teil unseres Geschäfts.

Demnächst wollten wir aber wieder Links einführen. Nicht, weil wir uns versprechen würden, damit Geld zu verdienen. Sondern einfach wenn jemand gerade Interesse an den Büchern hat, von denen wir schreiben. Oder Filmen, die wir gesehen, Ausstellungen, die wir besucht haben.

Also. Drückt uns die Daumen. Wir hoffen, wir werden es bald schaffen.

Zenvampires 2019

2019. Wir werden ein wenig umbauen.

Was wir planen? Mehr Instagram? Mehr YouTube? Mehr…

Es wird tatsächlich einige Änderungen geben, die wir jetzt schon vorbereiten. 

Überzeugt Euch selbst. Demnächst. Auf diesem Kanal. 

Über Pausen, Zazen und GTA.

 

 

Ihr habt es bestimmt schon gemerkt:

Letztes Jahr und auch über den Sommer hinweg kamen die Beiträge für diese Homepage sehr unregelmäßig. Ja, fast gar nicht. Gewiss. Ein solcher Zustand kann auf einen sehr komplizierten Lebenswandel oder gar auf eine Krise der Verfasser des Blogs schließen lassen. Schließlich haben wir es bislang stets versucht, zumindest jeden Samstag einen Beitrag zu veröffentlichen.

Wir müssen ehrlich zugeben, wir, die Zenvampires, waren ein wenig abgelenkt. Zu Einem hat uns die DGSVO den Spaß an dieser Homepage geraubt. Für ungefähr zwei Wochen. Und, wenn wir wirklich, wirklich ehrlich sind, die Gesetze sind nicht so kompliziert. Jemand sagte immer, es sei keine Raketenwissenschaft. Und das ist richtig.

Die Antwort, warum wir so selten und so unregelmäßig veröffentlichten ist viel einfacher. Ja. Banaler. Wir haben gezockt. GTA. Ganz intensiv. GTA St. Andreas.

Jetzt aber haben wir nicht nur alle Missionen durchgespielt. Wir haben es auch geschafft, CJ in Zazen zu unterweisen, so dass er sich bei Bedarf auf seine Gegner stark konzentrieren kann und wie ein Meister Karate kann. Und jetzt kommen wir zurück dazu, für Euch zu schreiben. Die nächsten Themen sind schon in der Pipeline.

Warum eigentlich San Andreas? Und nicht V? Na wegen der Ästhetik.

Abstände zwischen Buchstaben

Bei Graffitis sind sie sehr wichtig. Abstände zwischen den Buchstaben. Auch in der Musik. Leere, die nicht leer ist sondern Teil des Stückes. Eine Gelegenheit. Ort zum Nachdenken. Klar, haben wir im Netz relativ wenig Möglichkeiten, auf die Abstände zwischen den Buchstaben zu achten. Doch darum geht es nicht. Denn das sind nicht die einzigen Abstände um die es mir geht. Ihr ahnt es.

Die Abstände zwischen den Beiträgen sind länger geworden, die Leere anscheinend größer. Doch in der Leere existieren die Zenvampires weiter. Und bereiten schon die nächste Veröffentlichung vor.

Bis dahin, genießt die Leere. Und die Abstände. Die zwischen Buchstaben auch.

Die Reise nach Japan

 

Die Reise nach Japan. Eine Reise, die ewig dauert und nie statt finden wird. Eine Reise nach Japan. “Podróż do Indii”. Es war der Titel eines Romans, den ich nie zu Ende gelesen habe. Die Reise nach Indien. Ich habe nur den Anfang gelesen. Der Protagonist erklärt einer Gruppe zufällig getroffener Menschen am Strand, er wolle nach Indien fahren. Ich weiss nicht, ob er am Ende nach Indien findet oder nicht. Für die Reise ist es nicht so wichtig. Oder etwa doch?

Wann fing es mit der Reise an? Vor einigen Jahren vielleicht. Seit dem habe ich Hamburg nicht verlassen. In Richtung Japan zumindest nicht. Ich habe auch keine Reisevorbereitungen getroffen: Keinen Reiseführer gekauft, keinen kleinen Koffer, keine Hotels mir angeschaut oder auch nur Stätten ausfindig gemacht, die ich denn in Japan besuchen wollte. Ich wüsste auch nicht, was ich denn da wollte, wäre ich eines Tages dort. Geht es darum auf einer Reise? Anzukommen? Ich denke nicht.

Ich habe hier bereits vom Weg gehen geschrieben. Von einer Bewegung weg von einem Ort. Auch das ist eine Reise. Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen, aber wir gehen. Die Reise ist eine geistige Haltung. Das Ziel, Japan, definiert lediglich diese Haltung und hat nichts mit dem geografischen Ziel zu tun. Es ist doch ähnlich, wie Bashōs Suche nach der perfekten Mondansicht, die ewig dauern kann. Denn bei der Suche, in der Bewegung betrachtet er nicht lediglich den Himmel sondern auch mit Achtsamkeit das, was um ihn herum geschieht. Und der Mond, nach dem er Such gerät zu einem Nebendarsteller der Reise, zum Hintergrund, zu einer Idee, die nie in Erfüllung gehen muss.

Ich war mal in Venedig und doch habe ich die Stadt nie besucht. Ich war da, es war eine ganz spontane Sache. Verabreden, packen, Tickets holen, fliegen, ins Hotel, fragt mich nicht nach dieser Stadt, ich habe sie nie gesehen und doch abfotografiert.

Nach Japan werde ich nie kommen. Doch es spielt keine Rolle. Ich reise hin. Auch wenn ich den Strand, wie der Reisende nach Indien, wohl nie verlassen werde. Habt Ihr den Strand schon mal verlassen?

Heute ohne Links, da ich mich momentan auf einer Reise befinde.

Es gibt Blogger, Fotografen usw. die Links zu ihrem Setup posten. Ich tue es nicht. Aus einem einfachen Grund: Mein Setup ist ziemlich alt.

Tee trinken

Ihr ahnt es bereits, oder?

Ich hatte mich mal mit einer guten Freundin gestritten und ich muss ehrlich sagen, ich weiß nicht mehr, worum es ging. Die meisten Streits sind um nichts. Du ärgerst dich am Ende über dich selbst, weil du irgendetwas gesagt hast, was vielleicht verletzend war. Willst es dann gerade biegen und es geht nicht ohne.

Der Begriff Teezeremonie ist viel zu groß und zu sperrig. Auf japanisch heißt sie chadō. Teeweg. Oder noch einfacher: cha-no-yu. Heißes Wasser für Tee. So hat es jedenfalls der Gastgeber erzählt.

Es hat womöglich wenig Sinn, eine Teezeremonie in Hamburg zu besuchen. Man könnte sie sich ebenfalls im Fernsehen anschauen und dasselbe erleben. Dachte ich. Am Anfang. Dann sind wir doch hingegangen, gingen den kleinen Gartenpfad entlang und setzten uns im Teehaus.

Nach einem Streit erinnert man sich nicht mehr an den Inhalt des Streites. Man erinnert sich auch nicht an den Auslöser. Was bleibt ist der schlechte Geschmack, das Gefühl, etwas ungutes getan zu haben.

Beim chadō ist alles aufeinander eingespielt. Die Farbe der Blumen, das Bild an der Wand, es entspricht der Jahreszeit draußen. Und auch wenn es uns nicht gelungen ist, die schlechten Geister im Garten abzustreifen so würden wir von den langsamen Bewegungen bei der Teezubereitung eingenommen.

Was hat es an sich? Mit den konzentrierten, langsamen Bewegungen? Sie beruhigen. Versucht mal langsamer zu atmen. Oder langsamer, bewusster zu gehen. Oder euch langsamer zu bewegen. Ihr werdet feststellen, wie ihr ruhiger werdet. Dann entspannter.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie draußen Kinder laut waren, ein Hubschrauber kreiste und lauter Verkehr bis ins Innere drang. Wir waren in einer Blase. Und tranken Tee. Aber nicht gleich. Zunächst erhielten wir süßen Gebäck. Danach warteten wir alle geduldig auf den Tee. Und nichts drang hinein. Geräusche, Alltag, der Streit, alles blieb draussen.

Der Teeweg ist über nichts. Es ist einfach die Vorbereitung des Tees. Wie der Abwasch uns etwas über den Abwasch sagt. Nichts mehr. Und nichts weniger. Und der Streit? Der war dann vergessen. Nicht durch den Tee. Durch den Weg, den wir gagangen sind.

Wie schmeckte der Tee? Ideal.

Teezeremonien werden in Hamburg in Planten un Blomen veranstaltet. Ich glaube mich zu erinnern, welche im Museum für Völkerkunde gesehen zu haben. Bin mir aber nicht sicher.

Ich bin wer ich bin.

Wer bin ich?

Das ist die erste Frage. Und gleichzeitig die Antwort, ohne Zweifel, ohne auch nur darüber nachzudenken. Ich bin Ich. Ich weiß, wer ich bin, denn ich bin ich. Immer gewesen. Das jedenfalls behauptet Major Mira von sich. Sie denkt, sie wisse, wer sie ist, auch wenn sie es nicht mehr ist. Also ich. Sie ist etwas weniger, ein Haufen Gehirnzellen, die, irgendwo in den Tiefen ihres synthetischen Gehirns mit ihrem künstlichen Körper verbunden sind. Sie machen ihre Erinnerungen aus, sie sind es auch die sie als die definieren, die sie ist. Mira. Mehr braucht es doch nicht um sich als Mensch zu fühlen. Oder? Es reicht vollkommen aus zu wissen, dass ich Zitronensorbet nicht mag und Erdbeeren immer ohne Sahne esse. Das bin ich. Das ist Major Mira.

Doch was bedeutet es?

Nichts. Es hat nichts zu bedeuten. Das Problem, das ich habe ist dies: Major Mira, also der menschliche Teil von ihr in der aktuellen Verfilmung des Animes “Ghost In The Shell” ist auch mit ihren einigen wenigen menschlichen Zellen nicht sehr originell. Es ist nicht so sehr ihre Schuld. Es liegt viel mehr an der recht langweiligen Verfilmung. Das ich bedeutet nichts. es ist vollkommen austauschbar. Gegen andere Erinnerungen, gegen andere Gefühle, gegen andere Erlebnisse. Die ähnlich sind wie die Major Mira. Liebschaften, vielleicht verletzte Ehre, einfache aber öde Gefühle, die einen Menschen, eine Person eher nachahmen sollen, denn sie zu zeichnen.

Und wozu das ich?

Und wozu? Und es geht auch nicht um die verunglückte Zeichnung der Persönlichkeit unserer Major Mira, die bereits zu diesem Zeitpunkt von einem Virus befallen ist, der in ihr Gehirn, der ihr “Ich” befallen hat. Hier geht es mir um eine andere Frage. Um die Frage danach, ob wir generell so etwas wie das Ich benötigen um in der Welt zu existieren.

Zu einem wäre da Derrida, der festgestellt hat, dass das ich eher einer Tür gleichen sollte, durch die die Welt, die Erlebnisse durchgehen (ich bin mir nicht wirklich scher, wo er das gesagt hat, ich habe die dunkle Ahnung, dass er es nicht wirklich über ein Ich gesagt hat, sondern über eine Stadt, darüber, dass die Stadt eine Türschwelle ist, durch die die Geschichte durchgeht, doch es spielt keine Rolle, denn der Gedanke zählt und ich fand es eine nette Metapher, zumal Derrida es in einem Interview gesagt hat und nicht in einem seiner zahlreichen Bücher geschrieben).

Zum anderen ist da die Beschreibung der Welt. Vom Ich ausgehend müssen wir die Welt anders beschreiben, als wenn wir auf das Ich verzichten. Han sagt, die koreanische Sprache kenne kein Ich, das Meer erscheint einem, er sehe es nicht. Die Sprache konditioniert das Denken – wir formulieren Gedanken in der Sprache, auch wenn wir diese nicht immer in Worte fassen, so folgen wir stets der genutzten Sprache wenn wir denken. Würden wir die Welt anders erfahren, wenn wir ohne ich diese denken würden? Wahrscheinlich. Lasst es uns machen. Lasst uns ein Experiment starten und die Welt betrachten, ohne “Ich” zu benutzen. Schreibt bitte die Erfahrungen in den Kommentaren.

Und ohne Ich?

Major Mira hat es nicht. Doch sie denkt, sie habe eins. Doch zu diesem Zeitpunkt ist sie längst vom Virus befallen. Wie zeigt es sich? Ganz komisch. Mira sieht Bilder, erinnert sich an Szenen, die sie glaubt nie erlebt zu haben. Es wird komisch. Immer komischer. Doch sie ist Mira. Major Mira von der gefürchteten Sektion 9 des Innenministeriums. Mira kann es nicht einfach auf sich beruhen lassen. Sie geht den Weg, sie geht den Pfad und sucht nach sich selbst. Bis sie es verliert.

In dieser Geschichte bekommt Major Mira ein völlig neues Ich. Aber dazu werde ich später noch kommen. Denn das Ende ist zu spannend als wenn ich es hier nur kurz behandeln würde.

Und ohne ich?

Genau. Denn was ist es? Das Ich? Nicht viel mehr als ein Werbespruch. Ich weiss wer ich bin wird gnadenlos von der Werbeindustrie ausgeschlachtet um es als Konsumenten zu definieren. Als etwas, das sich nach Belieben formen lässt, durch das wir erst Produkte begehren, von denen wir vorher gar nicht wussten, dass es sie gibt. Das ich wird gehackt. Und es wird als das Objekt kultiviert. Als das Objekt, das gehackt werden kann. Deswegen sollten wir es haben, wir sollten es hegen und pflegen. Und zusehen, dass es mehr davon wird, dass es sich auf die ganze Welt ausdehnt. Das ich.

Und je mehr wir davon haben, vom ich, je grösser und weiter es ist, je mehr Welt es für sich beansprucht, unser ich, desto mehr merken wir, wie weniger wir werden, bis das ich bleibt und wir als Mensch ganz verschwinden.

 

Der Text ist Teil eins einer kleinen Serie über Ghost In The Shell, die hier demnächst erscheinen wird.

 

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