Tiny tunes
92 BMP
Polish Radio Experimental Studio
Töne. Manchmal auch Stille. Manchmal auch das Hier. Und das Jetzt. Und ich denke dabei nicht an Zen. Ich kann dabei auch daran denken, was diese mit mir machen. Oder daran, die Welt zu erfassen. Ich kann mich dem Phänomen des Tons hingeben (und dabei gar nicht an Sloterdijk denken und seinen Postulat, Philosophie als Möglichkeit der Entdeckung zu nutzen). Dann können Töne ähnlich den husserlschen Briefkästen erfasst. Als etwas, was betrachtet wird, als etwas, das erfasst wird.Â
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Bogusław Schaeffer, ‘Symphony – Electronic Music’, 1964, 1st page of the score. AUREA PORTA Foundation CC BY-SA 4.0
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Dabei fällt mir auch eine zweite Perspektive ein. Unser Gehirn erfasst die Realität und gibt unserem Bewusstsein lediglich ein Abbild dessen, was wir sehen. Es fällt vor Allem bei den Kanizsa Experimenten auf. Und ähnlich funktioniert es bei Tönen. Wir erwarten eine gewisse Tonfolge. Denn daran ist unser Gehirn gewohnt. Weichen diese Tonfolgen ab oder hören wir neue Töne, so müssen diese erstmal verarbeitet werden. Wenn gewohnte Tonfolgen auf ungewohntes treffen, wird es von unserem Gehirn zunächst als ein Fehler wahr genommen. Aber nicht immer. Und dann hören wir.Â
Das Portal culture.pl hat nicht nur einige Tonfolgen zur Verfügung gestellt (für die Musiker unter uns) sondern auch einen Film über das Experimentelle Studio des Polnischen Radios veröffentlicht. Es lohnt sich zu lauschen. Und zu schauen. Und darüber nachzudenken. Â
ACHTUNG:
Alle Links sind extern.Â
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Der Film unter dem folgenden Link:Â
https://www.youtube.com/watch?v=_ldAxZuzruQ&feature=emb_title
Cycles 3
Cycles 2
Cycles
LOVE DEATH TIME
Ooops, we did it again. A new album… Available on Bandcamp:
Seducing the Swan
Der Begriff der Zeit hängt von der Sprache, die wir benutzen, um die Zeit zu beschreiben. Was passiert mit ihr, wenn wir eine Sprache sprechen, die kein gestern und kein morgen kennt? In der Zeit nicht vergeht sondern stehen bleibt? Und wenn die Zeit stehen bleibt, was passiert dann mit dem Tod? Der Tod ist also eine linguistische Frage. Und darüber handelt unser Album, das bald erscheint. Hier der erste Track. Seducing the Swan.
Don´t touch the Moon
Bitte beim Duschen singen.
Lyrics
Der Mond war magisch. Aber nicht so magisch, wie ich es erwartet hätte.
Also ging ich spazieren. Ein Spaziergang tut immer gut. Ich ging auf der Straße.
Plötzlich, ich weiß es nicht, hinter der Ecke.
Dunkel.
Dunkelheit.
Alles aus.
Strassenlaternen, die Sterne, die rote Ampel.
Ich weiß auch nicht, ob es was mit dem Mond zu tun hatte.
Alles
Dunkel.
Dann flackerte alles auf. Ganz kurz.
Vielleicht des Virus´ wegen?
Weil doch alles wie immer war.
Menschen laufen auf den Straßen, wie sie immer liefen.
Treffen sich. Bleiben kurz stehen. Reden.
Autos fahren. Wie immer.
Und doch war etwas anders. Und für den ersten Augenblick ist es schwierig zu sagen, was.
Eine Verschiebung der Realität. Eine neue Interpretation.
Auch neue Symbole. Und eine ganz neue Semiotik.
Neue Zeichen. Der Sprache und der Körper.
Aber wenn man sich beeilt, sieht man es nicht.
Und wenn man in den Wald geht, ist alles wie immer.