Unser Verhältnis zu dem, was wir “Natur” nennen ist äusserst… befremdlich. In seinem Aufsatz The Western Illusion of Human Nature bemerkte Marshall Sahlins, dass der westlich geprägte Kulturkreis die Natur als etwas von ihm abgetrenntes ansieht. Als etwas anderes als der Mensch selbst. Und selbst das, was wir “Natur” nennen, bezeichnet in unserem Verständnis bestenfalls die Kulturlandschaft. Also die kultivierte Natur.
Diesen Zustand verdanken wir zu Einem Plato. Und natürlich Descartes. Beide sahen unsere “Seele” (oder was sie dafür hielten” als strickt abgetrennt von unseren Körpern. Der Gedanke weitete sich aus. Später wurde die Natur als etwas angesehen, das der Mensch “erobern” könne. Nutzbar machen könne. Für sich und seine Ziele.
Der Gedanke, wir können die Natur (oder eben einen Winter) nicht regulieren, nicht “erobern”, wir sind jetzt dem Wetter ausgeliefert, erscheint uns daher als tragisch.
(Ironisch ist an dieser Stelle die Tatsache, dass der Kapitalismus die Natur zerstört hat und dass die Erde wohl bald für den Menschen unbewohnbar sein wird, unabhängig dessen ob manche Wissenschaftler glauben, Windräder würden die Erde trocken machen oder heiße Sommer gab es schon früher. )