Ich möchte an der Stelle Martin Heidegger nicht analysieren. Vermutlich wäre es zu kompliziert. Und es würde zu viel Platz nehmen. Und vielleicht habe ich ihn nicht verstanden. Außerdem sollen es wie immer lediglich einige Gedanken werden. Vielleicht eine Anregung. Vielleicht auch nicht.
Heidegger unterscheidet zwischen Angst und Furcht. Angst, meint er, spürten wir vor unbekanntem, vor etwas, das wir nicht kennen. Furcht hingegen würden wir spüren, wenn wir wissen, was kommt (die Heidegger Kenner mögen mir an der Stelle die Verkürzung verzeihen, es geht mir eher um das Vorkommen des Begriffes denn um die korrekte Wiedergabe).
Angst also. Da wir im Leben stets vor dem Erkenntnishorizont stehen, wir wissen nicht, was passieren wird, wir wissen nicht, wie das morgen sein wird, kann es vorkommen, dass wir ständig in Angst verharren.
Auf der anderen Seite hat die europäische Kultur viele „furchtlose“ (in diesem Sinne wären es eher „angstlose“) Helden produziert, deren einziges Verdienst darin bestand, keine Angst vor der Zukunft zu haben.
Es ist nicht nur der Begriff der Zeit, der uns ein morgen haben lässt. Es ist die tägliche Lebenserfahrung, die Europäer in Angst versetzt.