Auch er ist wichtig in unseren Überlegungen. Der Ort hat hier gleich zwei verschiedene Bedeutungen. Doch zu der foucaultschen komme ich auch gleich zurück. Zunächst der geografische. Und ich meine dabei nicht die Stadtentwicklungskonzepte, die in Heterotopien Orte der Zuflucht sehen. Diese können sofort geschaffen werden. Ohne Rückgriffe auf Revolutionen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb solche Orte für Anarchisten sehr wichtig sind.
Nein. Hier geht es vielmehr um den geopolitischen Ort. Um Orte, die mit Techniken der Massenmedien, der kulturellen Verbreitung, der Sprache zu Utopien, zu Paradiesen werden (sollen). Um Orte, wie Europa (das weit verstandene Europa, das geografisch nicht gebunden ist). Um Orte, die eine Sehnsucht darstellen und sicherlich darstellen sollen.
Vielleicht ist es für diese Orte geopolitisch klug. Ein Sehnsuchtsort zu sein bedeutet gleichzeitig (das ist eine geopolitische Binsenweisheit), dass gleichzeitig die Kultur dieses Ortes als… ja… überlegen angesehen wird. Die Ideologie des Ortes (wir können es auch Gebiet nennen) wird in aller Welt verbreitet. Orte, die nicht im Zentrum sind, übernehmen die Ideologie. Übernehmen die Kultur. Werden auf diese Weise kolonialisiert. Und unsere Kolonien können sich vielleicht von uns lossagen. Sie können uns nie angreifen.