Felix Gonzalez Torres zeigte imJahr 1991 auf Werbetafeln in Manhattan das Foto eines verlassenen Bettes. Gegenräume. Heterotopien. Und berief sich dabei auf die Idee Foucaults. Adam Ziajski zeigt uns in seinem Film „Obecność Obowiązkowa“ eine Wohnung. Für Foucault hat ein Bett verschiedene Bedeutungen. Es kann eine Utopie werden. Ein Zufluchtsort. Ort der Erinnerungen. Eine Wohnung ist ebenfalls eine Heterotopie. Ein Ort, der seine Bestimmung ändern kann. Und darüber erzählt der Film. Über die Wohnung, die gleichzeitig Schutz bietet. Deren Bedeutung sich aber auch rasch ändern kann. In dem Film beobachten wir einen Mann, der die Wohnung nicht verlassen kann. Nicht verlassen darf. Denn die Bestimmung der Wohnung hat sich verändert. Sie soll, um den Bewohner zu schützen, nun ein geschlossener Ort werden. Ein Ort, den er nicht verlassen kann. Eine Heterotopie. Die ständig ihre Bestimmung verändert. Adam Ziajski untersucht diese Veränderung in seinem Film.
2. Die Pflicht
Gilles Deleuze beschreibt in Postskriptum Über die Kontrollgesellschaft den Zustand einer….. ja… Gesellschaft, die, vornehmlich aus Sorge um die Gesellschaftsmitglieder, Machtansprüche stellt. In Adam Ziajskis Film versagen diese Gesellschaftlichen Reflexionen. Der Bewohner der Wohnung kann / darf sie verlassen. Doch nicht wegen eines Gesundheitsversprechens. Nicht als eine Geste der Freiheit. Sondern als Zwang.
Ist es also ein Film über Freiheit? Hier wird die Freiheit zur Pflicht. Ein Akt (und nicht mehr ein Ort) bekommt eine andere Bedeutung und wird ebenfalls zur Heterotopie. Einer ortlosen, sagen wir, nomadischen Heterotopie. Und vielleicht darüber berichtet der Film. Über die nomadische Natur der Utopien, der Dystopien, der Heterotopien. Über den Nomadismus als einen permanenten Zustand. Auch wenn dieser in einer Wohnung stattfindet.
3. Der Film
Der Film ist sehr zu empfehlen. Als Kurzfilm läuft er derzeit auf Festivals. Hier kann der Trailer (Polnisch, mit englischen Untertiteln) betrachtet werden (externer Link zur YouTube Seite)
Derrida once said that ghosts live in phone calls. That when we are called, or watch a movie, we can then encounter a ghost. But when we dream, the spirits are there to touch. Like the dream from last summer. Or of the one that is to come. Or of the perfect summer that we are experiencing now.
We proudly present “Study Notes” by Alejandro M. Parisi.
Alejandro Martín Parisi, born in 1982, of Argentine and Italian nationality, has lived in Paris since 2015. From his stay in France, he incorporates notes from seminars on art history and art market into his pictorial work, as well as drawings made in Parisian museums and parks.
The artist used many of the art history and art market study notes for his work when he arrived in Paris in August 2015, and then continued to work on the set until today. These works have never been exhibited before.
Below you’ll find some words from the artist. And of course his work.
If you are interested in purchasing one of the paintings you can find here the price list and the contact details of the artist.
For this body of work, I used many of my notes from studying art history and the art market when I arrived in Paris in August 2015 and then continued reworking until today. These works were never shown.
I’ve been painting since I’m 19 years old, which means that I’ve been painting for 20 years now (14 professionally). All these years one of my searches was to transform the act of painting as natural as having breakfast or getting dressed. The means for arriving at this notion took me until today to include as much as I can from my everyday life, mainly the notes I daily make, not only when I study but also any idea that I might want to write down or even the grocery list. By doing this I can remind myself that I’m always painting.
For this exhibition at the castle, I’m showing works that I’ve never shown before. Some of them are made of collage with the notes I took when I was studying art market, after my arrival to Paris in August 2015. Prior to this, I was born and lived all of my life in the capital city of Argentina, Buenos Aires.
I got this idea from one of my classmates, after 2 weeks from having started the master and feeling a little frustrated for not having much free time to paint, she told me she liked my notes. That same night I started creating my first paintings in Paris. Needless to say I became one of the best students that year. I literally never missed a class and took tons of notes, almost a transcript from the teachers lessons.
I learned to create with what I have in my hand and in my mind and I still work to erase the distance between the two.
Sitting down at my desk, I grab my notes from school and wonder, how much do I remember of all of this? I look at every piece of paper I read over all the information again and suddenly noticed that everything that I read, I read it for the first time. The person who took those notes is no longer the person who later studied those notes and passed the exams and it’s no longer the person who is looking at these notes today.
When I’m about to work I have no memory of ever having learned anything. This feeling I cannot help having it. One part of my brain is occupied in patterns which respond to automatic programs but another part of my brain responds to other forces, which can only appear when I forget about what I know. They tell me what I should do today only on the condition that I don’t ask for tomorrow and that I don’t complain about yesterday.
Ich möchte an dieser Stelle keine Raumtheoretische Debatte anfangen. Jedoch hat der Klang, der uns in einer Stadt umgibt auch einen Einfluss auf uns. Darauf, wie wir reagieren, darauf, wie wir leben und auch darauf, wie wir uns fühlen.
Wir können es auch anthropologisch betrachten und sagen, dass Menschen sich beim Klang der Natur am besten fühlen. Doch das tun wir nicht. Wir laden Euch an, die Erfahrung des Klanges selbst zu machen.
Der Turm
Auch die Architektur hat einen Einfluss darauf, wie wir mit dem Raum interagieren. Wie wir den Raum wahrnehmen. Wie wir uns in der Umgebung am Ende fühlen. Wobei es nicht darum geht, ob die uns umgebende Architektur gut oder schlecht ist. Zwar gilt für die Umgebung dasselbe anthropologische Prinzip, wie für den Klang. Dennoch stört uns schlechte Architektur weniger als das, was wir gemeinhin als “Lärm” bezeichnen.
Die Aktion
In Hamburg wurden beide Komponenten zusammengefügt. Die Termine können hier (externer Link) abgelesen werden.
Der Begriff der Fremde impliziert zwei, besser gesagt drei Perspektiven (von der Perspektive als Begriff werden wir noch ein wenig später sprechen, jetzt nutze ich „Perspektive“ schlicht als Substantiv). Die erste, die mir einfällt hat etwas mit der Grenze zu tun (und auch mit der derridschen differánce, mit der Verschiebung der Grenze). Als erstes fällt mir da die Erkenntnisgrenze, von der wir manchmal in der Phänomenologie hören. Es ist eine bekannte Geschichte. Ein westlicher Intellektueller hat mal Japan besucht (es muss so… kurz nach der Meiji Restauration gewesen sein) und sah etwas, das er mit „Hocker“ benannte. Dabei rekurrierte er auf sein europäisches Wissen, das Wissen der Fremde (von der japanischen Perspektive aus), das aber in der Fremde (von der europäischen Perspektive aus) nicht funktionierte. Was der Europäer als „Hocker“ erkannte war in Wirklichkeit ein Tisch.
Und der Fremde?
Der weitere Begriff ist eben der Begriff des Fremden. Viveiros de Castro beschreibt, weshalb der Begriff gerade in der europäischen Ontologie eine so wichtige Rolle spielt. In dieser Ontologie (ich nehme Viveiros de Castro nicht so wörtlich an dieser Stelle) nämlich ist jede fremde Seele fremd. Wenn wir Tieren einen Gedanken zutrauen, gar Kultur, dann sind wir uns darin einig, dass Tiere keine Seele haben. Zumindest nicht dieselbe, wie wir Europäer. Sogar die Tatsache, dass „Wilde“ Seelen haben, mussten wir Europäer ausdiskutieren und von der Kirche absegnen, bevor wir sie akzeptierten. Schließlich gelangten wir zu einem Relativismus, in dem jede der Seelen (ich erweitere es um den Begriff der Entitäten, ja, vielleicht auch um den Begriff der Dinge) eine eigene Perspektive hat, von der er die Welt betrachtet. Wir mögen offen für die Perspektiven des Fremden sein, dennoch bleibt er „der Fremde“ (ohne jetzt auch Camus hier groß involvieren zu wollen).
Aber der Emigrant?
So verfahren wir auch mit den Fremden, die zu uns, in die Fremde kommen. Wir bemühen uns nach allen Kräften, diese zu integrieren. Ihnen das vermitteln zu wollen, was wir als „Common Sense“ betrachten. Ihnen unsere Ontologie mit aller Kraft aufzuoktroyiren. Dabei handeln die Europäer meistens unreflektiert (auch „Reflexion“ kommt später als Begriff und nicht wie jetzt als Substantiv vor), uninteressiert. Es ist wichtig, dass der Fremde, der Migrant, in dieser Gesellschaft funktioniert. Dass er sich schnell integriert, unsere Werte (oder was wir dafür halten) teilt. Und sich wie die Europäer (ok, ich nenne mich jetzt auch so) benimmt. Am besten, wenn der Fremde in der fremden Gesellschaft nicht auffällt.
Aber die Perspektive?
Dabei lassen wir völlig außer Acht, dass ebenfalls der Emigrant mit einer Ontologie zu uns kommt. Was wissen wir denn so groß von den migrantischen Ontologien? Höchstens das, was wir irgendwo gelesen haben. Höchstens vielleicht ein Buch darüber, wie es denn so in der Fremde ist. Natürlich. Einige sensiblen werden versuchen, sich in die Perspektive des Fremden einzufühlen. Oder sich einreden, dass sie das täten, was sie dann stolz unter Bekannten erzählen werden. Mit all ihren Rentensorgen und Immobilieninvestments. Dabei geht es nicht darum. Es kann sein, dass der Versuch schlicht daran scheitert, dass der Fremde eine völlig andere Ontologie besitzt. Von der wir nichts wissen, weil wir ihm ja eine andere Perspektive (als Substantiv) zuschreiben, die wir aus unserer eigenen ontologischen Tradition kennen.
Aber die Reflexion?
Die Frage wäre natürlich, was dem Fremden in der Fremde bleibt. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist, sich unterzuordnen. Die eigene Ontologie aufzugeben. Und den Diskurs der Fremde aufzunehmen. Die Frage wäre natürlich ob es in die andere Richtung auch so funktionieren würde (ich lasse jetzt die Argumente des Columbianischen Austausches ausser Acht, wenn es sie gab, dann unbewusst). Die zweite wäre, an seiner eigenen Ontologie zu halten. Wir (die Fremden) könnten aber dann immer noch Tische für Hocker halten. Ich bin mir nicht sicher, ob es so interessant wäre.
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit. Einen dritten Weg. Der vielleicht subversiver ist, dennoch viel produktiver (da ich in der europäischen Ontologie nicht gefangen bin, kann ich jetzt als Nichteuropäer sprechen). Dieser Weg besagt, dass jede Reaktion, jeder Reflex, den Beobachtenden beschreibt. Wie also der Europäer auf den Fremden reagiert, beschreibt auch den Europäer selbst. Daher würde ich den Aufruf Latours etwas paraphrasieren. Seien wir, die Fremden, die Anthropologen, die für unsere Ontologien Europa kartographieren, sie erkunden und entdecken. Und verhalten wir uns dabei, wie jeder Anthropologe (Levy – Strauss hat es so schön beschrieben) – stören wir sie nicht, lassen wir sie machen, lächeln wir einfach und winken dabei freundlich.
Der Mensch fühlt sich in einer grünen Umgebung auch deswegen geborgen, weil er sich daran gewöhnt hat. Unser Ursprung ist auf diese Weise in unserem Gehirn eingraviert. Ähnlich ist es, wenn wir uns an etwas gewöhnt haben. Weil unsere Kultur es uns so vorlebt, weil die Gesellschaft es so vorzieht. Oder einfach deswegen, weil wir gewisse Entscheidungen im Leben treffen. Aber wir gewöhnen uns nicht nur an Bilder oder an Farben. Wir können uns ebenfalls an die Art und Weise gewöhnen, wie Geschichten erzählt werden. Treffen wir auf eine neue Geschichte oder auch ein neues Bild, kann der eine oder andere einen Schock erleben.
In Europa haben wir uns daran gewöhnt, dass in der Geschichte ein Held und ein Antiheld vorkommt. Ihre Rollen können vertauscht werden. Manche bemühen sich darum, einen “vielschichtigen Helden” zu erschaffen.
2. Die Helden
Denn es gibt keine. Keine Hauptperson, um die sich die Geschichte spinnen lässt. Das ist vielleicht nichts ungewöhnliches, denn es gibt durchaus Filme, die auch ohne Helden auskommen. Doch hier gibt es auch kein Gut und Böse. Es gibt beides. Alles hat zwei Seiten. Alles hat gute und böse Seiten. Alles ist schwierig in Worte zu fassen. Alles ist grausam und schön gleichzeitig.
Alles ist wie das Leben selbst. Hart. Und schwer zu begreifen für den ersten Moment. Wenn wir meditieren, kann uns das, was wir gemeinhin als Natur bezeichnen, eben so vorkommen.
Aber wovon handelt der Film eigentlich? Ich würde diese Frage nicht beantworten wollen. Ich würde hier eine große Leere hinterlassen. Und den Film einfach betrachten. Wie die Natur auch. The Housemaid. Von 1960.
Gilles Deleuze says, that repetitions are differences of differences. And each spring is different from the other. That’s how we recognize it. However, these differences give us hope. But we have to recognize, that the future will never become the present.
The Krass Kultur Crash Festival (external link) takes place this year in Kampnagel from 27.04 – 08.05 (we know, we are a little bit late, we are always late). On 04.05. you can also watch the Movie This Rain Will Never Stop by Alina Gorlova during the festival. We will report if we go there.
We are proud to present another essay by Tomasz Kozak on zenvampires. Tomasz Kozak is a theoretician and visual artist combining philosophy, political sciences, and video art. He is an associate professor at the UMCS Institute of Fine Arts in Lublin, Poland. Currently, he works on a book inspired by Mark Fisher’s concept of libertarian communism.
Dead Kennedys once shouted out the Westerner’s hard-core blues. So much hate and so much pity. It’s such a bore; it gets me really sore. Gag with every breath. So I’m looking forward to death!
These days, we suddenly find ourselves in a world that is a far cry from boring. A traditional Chinese curse, ‘May you live in interesting times’, updates exponentially – through every move made by Russian jingoism during the invasion of Ukraine. So most of our societies will bid farewell to boredom in the days to come.
But some of us plan to remain dull. Certain red celebrities attest that by insisting on old songs: demented and daunting.
Take Noam Chomsky. In the 4 February interview for Truthout, he was so preoccupied with a new concert of Great Powers, with tuning into Russian concerns, that he ‘forgot’ of the 2014 Revolution of Dignity in Kyiv. And yet it did happen. It proved Ukraine is not a pawn but an independent and determinate agent. And as for self-determination, it hasalways made the very basis of socialist anti-imperialism. Mr Chomsky should be aware of so fundamental a fact.
There’s also Yannis Varoufakis: an advocate of Ukrainian neutrality. On his and DiEM25 part, he proves reluctant to mind a critical factor. Putinist Russia can hardly be filed under ‘peace- loving’ or ‘agreement-honouring’. As some stillremember, the 1994 Budapest Memorandum, signed by the Russian Federation, guaranteed Ukraine territorial integrity in return for giving up nuclear weapons. In 2014, Putin killed the deal by the annexation of Crimea. Had the Ukrainians kept their nukes, would the aggression have been possible? Not bothered by the question, Varoufakisans are still happy to solicit the unilateral demilitarization. It’s not to be the Russian one, clearly.
These pronouncements are compassionate to the far-right regime’s complaints (e.g., the alleged NATO threat) andtacitly friendly to the ‘sphere of influence’ concept. Since its meaning cannot be decoupled from the imperialist tenets, those left-wingers who stick to it find themselves in an idiotic (pardon my French, aporetic) position. They will become inadvertent sidekicks of an aggressor.
Infuriating?
As a leftist, I was infuriated. Choking with Chomsky’s smug dictums and Varoufakis’ counselling, I waited for someoneto fire soldierly expletives upon them. But then the spirits of the Classics stepped in and advised: A fistful of reminders will do.
So here you are. Socialism cannot reduce itself to non-violent idealism. The Left at its peak was bellicose and hencecapable of revolution. One could scarcely see Marx as a pacifist. According to him, pacifism contributed greatly to bourgeois ideology with the belief that too many devastating conflicts would lower stock prices. ‘War depresses thequotations of the three and four per cents!’ Hence ‘Peace everywhere and always!’
Sadly, ‘peace’ becomes a meaningless vocable when facilitated through dealings with a barbarian who revels intrampling on agreements. Marx and Engels then make themselves clear: ‘buttermilk pacifism’ (stale, soured, scared) ishardly a template for communists to follow. ‘No doubt, peace is the ultimate necessity of civilization; but what is peace with Nicholas of Russia?’ Since the tsar operates as a ‘disemboweller of whole nations’, suspension of hostilities between ‘mankind’ and ‘this madman’ would be cowardice and crime (The Manifesto of M. De Lamartine) . Communism must engage in revolutionary actions that entail, inter alia, military intervention against the fiend (GermanForeign Policy and the Latest Events in Prague).
One thus could scarcely imagine the two men being empathetic Zar-Versteher. The same goes for the idea of empathizing with Putin. He is the fascist who not only employs manifest neo- Nazis (recall SS-runes-tattooed Wagner mercenaries marking Tripoli with swastikas) but also fancies the overall destruction of everything socialists care for:human and animal rights, self- determination, national liberation, social equality, sustainable development.
The young Marx fashioned an evergreen appraisal of such a danger. Where the playing-with- fire oligarchy assumesunlimited power – there must emerge a regime ‘wherein wealth derived from gambling naturally seeks its satisfaction, where pleasure becomes debauch, where money, filth and blood commingle’ (The Class Struggles in France, 1848–1850).
Putinist kleptocracy reboots this paradigm. It gambles with the same lusts, seeks the same pleasures. Only that it grows to be a global monster on genocidal steroids. So, instead of placating the full-frontal beast, the Left should grow belligerent.
That said, I share the common fear of nuclear war. We face a loose cannon armed with the button. Therefore, it’simpossible to simply dust off an old Marxian new-year plan: ‘The table of contents for 1849 reads … world war.’ (The Revolutionary Movement) It had better not happen in 2022. On the other hand, socialists cannot just brush red bellicosityoff. It would be naïve to convince Putinism into self- limitation by the power of our peacefulness.
The hard-to-embrace truth is that the endgame of Russian oligarchs can be apocalyptic regardless of Western conciliatoriness. Backing down may not suffice to save the world as we know it. The Left has to get it. Also, no danger posed by transatlantic capitalism will turn out equally substantial in the nearest future. So we need to ally against Putinism with American and European liberals. And even – brace yourselves for the heresy – with NATO.
It isn’t a matter of our boredom-brewed death drive, once ridiculed by Dead Kennedys. Quite the opposite, the survivalof values and material amenities dear to both socialism and liberalism will be at stake. Wanna save your freedoms and luxuries, reform your societies and countries? Care to revive great hopes for your fellow citizens? Well, you must defend them. Sometimes with a pen, keyboard, camera, a painting or book – and sometimes with the MIM-104 Patriot.
Radical reds cannot then regress into a shelter of complacent pacifism. Instead, we need to see that the desired ‘patriotism’ proves progressive. And our satisfactions – egalitarian, just, creative.
Those who crave better life must be forward to fight.
Das Verständnis der Wiederholung wird von der Art bestimmt, wie wir die Zeit definieren. Hierzu gibt es verschiedene Vorschläge. Ich werde mich an Bruno Latour halten, der in diesem Zusammenhang sagt, unser Verständnis der Zeit sei von einem Glauben an den Fortschritt bestimmt. Da die Zeit nach vorne (oder in eine andere Richtung) fortschreite, glauben wir, mehr Erkenntnis zu erlangen. Dieser Glaube impliziert auch eine Idee, dass etwas überwunden werden könnte. Dass sich Gesellschaften ändern könnten. Bruno Latour (ich habe es hier bereits beschrieben) schlägt daher auch eine andere Sichtweise vor: Die Zeit ist eine Spirale. Vergangene Vorgänge liegen nicht weit weg. Verstehen wir die Zeit auf diese Art, wird uns die Brutalität der Russischen Gesellschaft nicht als eine Wiederholung sondern als etwas dieser Gesellschaft immanentes. Egal auf welchem Ort dieser Gesellschaft die Brutalität statt findet. Im Krieg tragen die Repräsentanten dieser Gesellschaft die Brutalität in das überfallene Land.
2. Deutschland
Der Schöngeist, so Gilles Deleuze in Différence et Répétition sei wie ein Friedensrichter auf dem Schlachtfeld, der nach Frieden ruft (ich bin mir nicht sicher, ob Deleuze diesen Satz nicht von Nietzsche übernommen hat, seid also nachgiebig mit mir). Der Schöngeist übersieht, dass in manchen Situationen „Frieden“ den Tod bedeutet. Die unausweichliche Auslöschung unserer Zivilisation. Der Schöngeist hingegen steht immer noch da und ruft nach dem Frieden. Oder danach, was er für den Frieden hält. Dabei ist er nicht nur äußerst arrogant (denn der Frieden in seiner Ontologie muss nicht unbedingt dem entsprechen, was wir, die anderen für den Frieden halten). Er ist auch äußerst gefährlich. Nicht nur weil er eine Doppelmoral repräsentiert. Sondern auch deswegen, weil er den Begriff des „Friedens“ gefährdet. Er möchte in Wahrheit keinen Frieden. Er möchte lediglich seine eigenen Interessen durchgesetzt haben.
3. Gott
Gibt es ihn? Diese Frage wurde bereits auf die eine oder andere Art und Weise gestellt. Wobei es hier nicht unbedingt um Seine Existenz oder Nichtexistenz geht. Es gibt da wichtigere Fragen. Es gibt da Entwicklungen. Diese Frage wurde dann auch von Lyotard zitiert (ich bin mir nicht sicher, ob es auch Derrida war, der sie zitiert hat). Und nicht unbedingt im Kontext Nietzsches, der hier auch seine Rolle spielen darf. Solche Fragen signalisieren uns, dass eine Denkweise, dass eine Ontologie, eine Metaphysik, demoliert, zerstört wurde. Dass das, was sich Menschen gegenseitig erzählen, manchmal, schnell und systematisch durch Geschehnisse schlicht wertlos geworden ist. Keine Angst. Wir sind robust. Wir bauen uns neue Theorien auf.
4. Der Schatten
Da gibt es Gott. Einen Schatten von Gott. Vakhtang Kebuladze sagt, die Russische Zivilisation sei ein Schatten. Ein schlechtes Abbild. Dieser Schatten liefert uns nicht nur einen Glauben, mit dem wir nichts anfangen können. Es ist viel mehr als der Glaube, was den Schatten repräsentiert.. Und die bloße Menge kann schon Angst machen. Es ist eine ganze Philosophie, eine ganze Denkweise, die, ihres Zentrums beraubt, neu aufgestellt und gegen uns benutzt wird. Es ist so, als eine Philosophie umgekehrt worden wäre und nun als Waffe dient. Der Gegner hat mehrere solche Waffen. Diese soll uns verwirren. ich sage da nur einen Begriff. Postmoderne. Und natürlich können wir jetzt darüber lange diskutieren. Doch es ist lediglich ein Schauplatz. Eines der vielen Orte des Geschehens. Die Schattenpostmoderne.
5. Blutrausch
Oder so ähnlich. Auch wenn „Blutrausch“ hier eine kleine Verschiebung darstellt. Das sechste Gebot spricht vom „Morden“. Die Nahuatl haben stets ihre Opfer sehr gut behandelt. Sie wurden Familienmitglieder. Der Blutrausch auf dem Templo Mayor war sehr wohl begrenzt. Sehr wohl beschrieben und diente einem Zweck. Es waren heilige Tätigkeiten, heilige Riten, die Priester in den Blutrausch versetzt haben. Kannibalistische Riten, die im wohlgeformten Strukturalismus von Levi – Strauss beschrieben wurden (einige von ihnen zumindest, ich möchte nicht generalisieren), wurden stets als Teil einer Religion angesehen. Nie ohne Grund begangen. Und manchmal auch ohne Blut. Blutrausch, ohne einen Hintergedanken, ohne irgendeine Idee (vielleicht mit der Schatten einer Idee), sind nicht mal „Mord“. Manchmal sind sie schlimmer als das.
6. Das Zeichen
Denn davon gibt es eine ganze Menge. Vielleicht zu viele. Doch eines wird uns lange in Erinnerung bleiben. Das Zeichen des Schattens. Ein Zeichen, intelligent eingesetzt, kann eine verwirrt agierende Horde hinter sich versammeln. Zeichen sind so verräterisch, weil ihnen Bedeutungen zugesprochen werden können. Und ein Soldat, so Emile Durkheim (auch wenn ich mit seiner Anthropologie nicht immer übereinstimme), ist bereit zu töten, im Namen eines Zeichens. Verlassen wir den Kontext des Zeichens, verliert er seine Bedeutung, kann eine andere erlangen oder diese verlieren. Die Kunst, mit einem Zeichen umgehen zu können, ist eine hohe. Jemand, der diese stümperhaft kopiert, kann dennoch ihre Kraft bewahren. Und zeugen von der Schwäche der Gesellschaft, wenn sich diese hinter dem stümperhaften Zeichen versammelt.