Über Pausen, Zazen und GTA.

 

 

Ihr habt es bestimmt schon gemerkt:

Letztes Jahr und auch über den Sommer hinweg kamen die Beiträge für diese Homepage sehr unregelmäßig. Ja, fast gar nicht. Gewiss. Ein solcher Zustand kann auf einen sehr komplizierten Lebenswandel oder gar auf eine Krise der Verfasser des Blogs schließen lassen. Schließlich haben wir es bislang stets versucht, zumindest jeden Samstag einen Beitrag zu veröffentlichen.

Wir müssen ehrlich zugeben, wir, die Zenvampires, waren ein wenig abgelenkt. Zu Einem hat uns die DGSVO den Spaß an dieser Homepage geraubt. Für ungefähr zwei Wochen. Und, wenn wir wirklich, wirklich ehrlich sind, die Gesetze sind nicht so kompliziert. Jemand sagte immer, es sei keine Raketenwissenschaft. Und das ist richtig.

Die Antwort, warum wir so selten und so unregelmäßig veröffentlichten ist viel einfacher. Ja. Banaler. Wir haben gezockt. GTA. Ganz intensiv. GTA St. Andreas.

Jetzt aber haben wir nicht nur alle Missionen durchgespielt. Wir haben es auch geschafft, CJ in Zazen zu unterweisen, so dass er sich bei Bedarf auf seine Gegner stark konzentrieren kann und wie ein Meister Karate kann. Und jetzt kommen wir zurück dazu, für Euch zu schreiben. Die nächsten Themen sind schon in der Pipeline.

Warum eigentlich San Andreas? Und nicht V? Na wegen der Ästhetik.

Über Tropfen. Und das Fehlen des Ich.

 

Und vielleicht darüber, was es stattdessen gibt. Denn irgendetwas gibt es doch. Ein, tja, ein etwas. Oder? Oder doch nicht? Sicherlich, aber anders. Ich werde mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen und behaupten (und Ihr entschuldigt mich bitte dafür), ich hätte es mal bei Derrida gelesen. Er sagte, das Ich eine Schwelle wäre, ein Punkt, durch den viele Eindrücke, viele Ideen kommen.

Wie gesagt, ich kann mich an den Kontext leider nicht mehr erinnern, doch fand ich die Idee gut. Das “Ich” als ein vieles, als ein Ergebnis der vielen Ideen, Eindrücke, Erlebnisse. Nur Fragmente. Die neu zusammen gesetzt werden. Und sich stets verändern. Und stets kommen neue Eindrücke hinzu. So dass der Prozess nie endet. So dass ich als Person, als “Ich” nie fertig bin, nie geformt. Und auf der anderen Seite verflüchtigt sich die Rolle, die “Ich” spiele, lediglich zu einer Schwelle.

Wenn es tatsächlich nich von Derrida stammen sollte (ich versichere Euch, ich habe seine Bücher auf der Suche durchforstet und in keinem etwas dazu gefunden, ich habe auf der anderen Seite die Recherche nicht zu intensiv betrieben) dann entschuldige ich mich an dieser Stelle.

Die Idee kam mir als ich neuerdings das Buch “Ein Regentropfen kehrt ins Meer zurück” von Abt Muho gelesen habe. Das Buch ist schon einige Jahre Alt, doch die alte, buddhistische Idee, dass es kein “Ich” gebe ist stets aktuell. Hier ist die Betrachtung eine ein wenig andere. Zumindest in den Worten von Muho. Das Ich ändert sich. Es ist ebenfalls ein Teil der Welt und “Ich” war ein anderer im Jugendalter als ich jetzt bin. Das “Ich” setzt sich aus verschiedenen zusammen, das ist der Grund dafür, dass es “Ich” nicht gibt. Es existiert nicht als Schwelle sondern in verschiedenen Formen. Und das Ich, das diese Worte jetzt schreibt ist ein anderer Teil als das Ich, das liest, läuft, Rad fährt, GTA zockt.

Ich fand noch einen dritten Gedanken, eine andere Idee, die ich bereits hier erwähnt habe. Das ist die Idee, das das “Ich” im koreanischen (aber auch im japanischen) nicht existiert. Zumindest nicht in der Form in der es in den indogermanischen Sprachen existiert. Dies macht es einfacher, das eigene Denken vom Ich weg zu steuern und sich auf die Welt um einen herum zu konzentrieren. Das macht das Leben anders. Und vor Allem lässt es einen die Last des Ich vergessen. Und leichter sein. Und sich nicht sorgen.

Und der Tropfen? Nichts. Schaut auf den Titel.

 

Heute keine Links.

Verlangsamte Beschleunigung

 

Beschleunigung und Entschleunigung. Zwei Widersprüche. Hier: Das schnelle Leben, die Akzeleration, wobei die Einzelheiten des Augenblicks in der Geschwindigkeit nur verschwommen wahrgenommen werden können. Dort: Die Langsamkeit, die Besinnung auf sich selbst, Achtsamkeit. Ein Widerspruch? Nein.

Beschleunigung. Und es geht gar nicht darum, dass Tage schnell vergehen und wir wissen nicht, wann das Jahr zu Ende ist. Wie ist es anders? Wenn ich auf jeden Atem meines Lebens achte? Wenn ich überlege, wie warm das Wasser ist? Wenn ich ausziehe und irgendwo, fern der Schnelligkeit einen Garten anlege und den Pflanzen beim wachsen zusehe? Merke ich da die Tage?

Ja. Bestimmt. Und ich merke einen jeden Atem. Und es wird mir auch bewusst, dass die Luft morgens anders duftet als am Abend. Ich werde auch aufmerksam, was die Natur angeht und werde darüber nachdenken, wie es sich anfühlt, den Schnee in meinen Händen zu spüren. Ich werde Zeit haben, einer Wespe beim Flug zu zuschauen statt sie nur zu jagen. Vielleicht, doch nur wenn ich viel Glück habe, erkenne ich eine gewisse Struktur in ihrer Flugbahn. vielleicht auch nicht. Vielleicht wird sie einfach ganz wild in meinem Zimmer herum fliegen und ab und an sich hinsetzen. Ich werde das alles beobachten. Und zusätzlich werde ich feststellen können, wie es sich anhört. Wenn sie fliegt. Ist es anders?

Es ist intensiver. Wenn ich auf dem Motorrad schnell fahre, kann ich die Landschaft nur erfassen. Ich werde sie nicht genau betrachten können. Und es liegt nicht nur an der Tatsache, dass ich auf die Straße achten muss. Bäume und Felder um mich herum bilden dann eine Masse, etwas grünes, das an mir vorbei huscht. Gehe ich langsam durch das Feld, kann ich seine Atmosphäre spüren, ich sehe jedes einzelne Korn, ich erlebe das Feld. Ein Unterschied? Nicht unbedingt.

Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster hinaus. Und im Grunde wollte ich gar nicht so philosophisch werden. Doch die Intensität, auch wenn sie in der Meditation vorkommt, ist nur eine Art, das Leben wahr zu nehmen. Auch die Geschwindigkeit ist eine Intensität. Wir nehmen zwar nicht die Umgebung doch die Geschwindigkeit an sich wahr. Wir können uns an ihr berauschen. Sie genießen. Und das Feld, das zu einer Masse geworden ist.

Zumal wir vom schnellen Leben umgeben sind.

Kein Ausbruch also? Doch. Wenn wir beides nutzen. Beide Intensitäten. Und mit ihnen spielen. Mit der Schnelligkeit und mit der Langsamkeit. Mit der Beschleunigung und der Entschleunigung.

Also. Entschleunigt mal kurz. Für einen Moment. Und dann gebt Gas. Es lohnt sich.

 

 

Abstände zwischen Buchstaben

Bei Graffitis sind sie sehr wichtig. Abstände zwischen den Buchstaben. Auch in der Musik. Leere, die nicht leer ist sondern Teil des Stückes. Eine Gelegenheit. Ort zum Nachdenken. Klar, haben wir im Netz relativ wenig Möglichkeiten, auf die Abstände zwischen den Buchstaben zu achten. Doch darum geht es nicht. Denn das sind nicht die einzigen Abstände um die es mir geht. Ihr ahnt es.

Die Abstände zwischen den Beiträgen sind länger geworden, die Leere anscheinend größer. Doch in der Leere existieren die Zenvampires weiter. Und bereiten schon die nächste Veröffentlichung vor.

Bis dahin, genießt die Leere. Und die Abstände. Die zwischen Buchstaben auch.

Ein Spaziergang in der Nachbarschaft. Aber nicht nur.

 

Wobei es nicht nur um das Spazieren geht. Nicht um die Bewegung. Darüber habe ich schon mehrmals geschrieben. Hier. Und hier ebenfalls.

Es geht um etwas völlig anders. Darum, dass wenn jemand spaziert, er die Umgebung mit ganz anderen Augen betrachtet, darum, dass es achtsam ist, spazieren zu gehen. Darum, dass der Spaziergang zur Meditation werden kann. Auf eine spezielle Art.

Ich muss gestehen, dass ich es bis vor kurzem gar nicht so empfunden habe. Es war eher der Blick nach Innen, der mich während eines Spazierganges begleitet hat. Doch die Nachbarschaft habe ich nicht beobachtet. Dabei geht es mir gar nicht um die großen Dinge, den Weg, die Autos. Es geht um das kleine. Darum, wie ein Baum ein Verkehrszeichen verdeckt, wie eine Laterne schief steht, wie in einem Zaun eine Latte fehlt oder wie die Katze des Nachbarn geschickt auf die Mauer springt. Darum, wie der Bach in dem kleinen Park aussieht und wie die Gegend beim Regen riecht. Auch um die Unterschiede geht es. Zwischen Winter und dem Sommer, zwischen letzter Woche und heute. Und darum, was diese Unterschiede ausmacht.

 

Bislang habe ich auch eher marschiert denn wirklich spaziert. Doch was unterscheidet den Marsch von einem Spaziergang? Wo ist der Unterschied? Auch wenn einer marschiert, kann der die Gegend betrachten. Er kann auch stehen bleiben und den kleinen Stein in der Mauer bewundern, der gerade abfällt, sich aber dennoch mit der letzten Kraft an der Mauer hält.

Kann er? Sicherlich. Er kann. Doch der Marsch hat eher sportliche Aspekte. Und er hat auch den Aspekt, wenn, dann nach Innen, in sich hinein zu meditieren. Nicht für das Äussere offen zu sein. Nicht für die Umgebung sondern für sich selbst. Für seine Gedanken oder von mir aus für seinen eigenen Atem. Das Spazieren ist etwas anderes. Das Spazieren beinhaltet auch ein Herumirren. Ich muss nicht so schnell nach Hause kommen. Ich kann auch in eine mir bislang unbekannte Gasse einbiegen. Und wenn ich mich verlaufe, kann ich zurück gehen. Und auf dem Weg wieder Neues entdecken. Einen blauen Zaun, der schön vom grünen Gestrüpp verdeckt wird. Oder ich kann beobachten, wie der Schnee den Gehweg bedeckt. 

Das Spazieren, das Herumirren beinhaltet das sich Verlaufen, es beinhaltet das sich Vergessen. Die Beobachtung des Äusseren. Natürlich kann ich mich dabei auch auf meinen Atem konzentrieren. Doch in diesem Fall brauche ich nicht meine Gedanken vergessen. Denn ich bin von der Umgebung entzückt. Wobei ich an dieser Stelle den japanischen Begriff der Entzückung bevorzugen würde, es meint, sich der Umgebung hinzugeben, in ihr aufzugehen, sie in sich aufsaugen, wie Bashō einst entzückt war von den vom Baumgrün (das tut er in „Auf Schmalen Pfaden Durch Das Hinterland“). Aber wir können einfach nur betrachten. So wie ich bei Achtsamkeitsübungen schlicht betrachten kann ob das Abwaschwasser gerade warm oder kalt ist und wie es sich anfühlt, wenn es kalt ist. Und dann sind die kleinen Steine, die Entdeckungen so spanend, dass ein Vergessen nicht mehr notwendig ist, da ich meine Gedanken sowieso vergessen habe, ich nutze sie nicht. Wie bei einem spannenden Film. 

 

Ich bin bis vor Kurzem Marschiert. Und habe begriffen, dass ich lange Zeit nicht mehr spazieren gegangen bin. Bis ich das Anime von Jiro Taniguchi „Der spazierende Mann“ gelesen habe. Es beschreibt die Spaziergänge eines uns näher nicht bekannten Mannes, der in seiner Umgebung, ja, spazieren geht und sie dadurch entdeckt. Der spontan aus seinem Bus aussteigt um einen Hügel in der Nachbarschaft zu entdecken. Oder halt eine Station früher auf dem Weg ins Büro um einen alten Fluß zu bewundern. 

Seit der Lektüre geh ich spazieren. Bei jedem Wetter. Und betrachte die Veränderungen. 

Dank der DSGVO keine Links. Aber Ihr könnt googeln. 

Über die Zeit. Oder über “Your Name”

 

Habt Ihr schon mal über die Zeit nachgedacht? Nein, nicht darüber, wie die Zeit vergeht. Oder über unseren Einfluß auf die Zeit. Sondern daran, dass sie in verschiedenen Richtungen laufen kann. Dass sie nicht nur mal schneller, mal langsamer läuft. Sondern darüber, dass sie eine Wendung nehmen kann. Und dann auch rückwärts fließen kann, dass wir an einen Ausgangspunkt wieder gelangen können. Dass sie manchmal anhält und dass wir dann darüber meditieren können, wie sie ist und was wir mit ihr anstellen können.

Das erzählt 君の名は。oder wie wir es übersetzen “Your Name” von Makato Shinkai. Ich habe den Anime Ende Mai während des Japanischen Filmfests in Hamburg gesehen. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Sie ist nicht angehalten. Die Zeit ist eher gerannt seit damals. Das macht nichts. Ich kann zu dem damaligen Punkt kommen und darüber berichten (ich erinnere ich dunkel, dass gerade in dieser Art mit der Zeit umzugehen Derrida in “Ghost Dance” als Geistererscheinung beschrieben hat).

In Your Name geht es darum nicht. Nicht vordergründig zumindest. Es geht auch nicht, trotz des Titels, um die Frage nach der eigenen Existenz. Darüber habe ich schon hiergeschrieben. Doch das war ein anderer Anime. Es geht um etwas ganz anderes. Es geht um die Liebe. Doch dazu gleich weiter.

Ein Junge und ein Mädchen tauschen die Körper, doch ich möchte Euch nicht zu viel verraten. Der Anime ist viel zu interessant um die ganze Geschichte hier erzählen zu wollen. Nur so viel: Zeit ist ein Aspekt, sie fließt am Rande. Manchmal parallel, wenn beide Protagonisten in ihren vertauschten Leben eine Möglichkeit finden, miteinander zu kommunizieren. Wie ist es, wenn ich einen Tag verstreichen lassen muss um an eine mir nahe Person, ja an mich, eine Nachricht zu schreiben. Wie ist es, wenn ich auf diese Nachricht warten muss? Und es ist gar nicht die Frage nach der Geduld. Geduld hat mit der Zeit nichts zu tun. Denn die Zeit fließt unabhängig von der Geduld des Betrachters. Wenn er geduldig ist, kann er höchstens achtsam zuschauen, was passiert, während die Zeit um ihn herum vergeht.

Die Zeit bedeutet auch Gleichzeitigkeit. Wenn Ereignisse gleichzeitig statt finden. Oder wenn zwei liebenden sich ihres Gefühles bewusst werden. Und dann ineinander eintauchen. Denn auch diese Metapher kann “Your Name” sein. Und auch hier spielt die Zeit eine enorme Rolle. Eben als Gleichzeitigkeit. Denn Liebe, im Sinne von Agápe, im Sinne der tiefen Liebe, bedeutet ja, die grenzen des eigenen Ich aufzubrechen und in den anderen einzutauchen. Und Dinge gleichzeitig erleben. Und wenn der andere zum verabredeten Zeitpunkt nicht da ist, wenn eine Katastrophe ihn daran hindert, wenn er gar tot ist?

Das ist der dritte Aspekt der Zeit in “Your Name”. Die Möglichkeiten des Zeitverlaufes. Jeder von ihnen ist wahr. Und jede Realität kann jederzeit auftreten. An jeder Stelle des Lebens. Zu jedem Zeitpunkt. Und oft sind wir uns dessen gar nicht bewusst. Denn wir machen Pläne, haben etwas vor und selten versuchen wir, die Zeit anzuhalten um über sie nachzudenken.

Ich möchte nicht alle drei Zeitstränge beschreiben, die “Your Name” erzählt. Ich würde das wunderbare Ende verraten. Nur eine Sache. Es geht um die Betrachtung der Zeit. Und diese kann sehr lehrreich sein. Daher setzt Euch hin, atmet langsam und betrachtet sie, die Zeit, wie sie vergeht und Wendungen nimmt. Und dann nehmt Euch die Zeit und schaut “Your Name”. Es lohnt.

Heute keine Links.

Japanisches Filmfest Hamburg 2018

Heute startet das japanische Filmfest in Hamburg. Auch diesmal stehen sehr viele Filme zur Auswahl. Das Zenvampires Team wird womöglich einige herauspicken. Ob wir darüber berichten werden? Womöglich.

Lasst Euch überraschen.

Hier gehts zum Veranstalter:

https://jffh.de

Die Reise nach Japan

 

Die Reise nach Japan. Eine Reise, die ewig dauert und nie statt finden wird. Eine Reise nach Japan. “Podróż do Indii”. Es war der Titel eines Romans, den ich nie zu Ende gelesen habe. Die Reise nach Indien. Ich habe nur den Anfang gelesen. Der Protagonist erklärt einer Gruppe zufällig getroffener Menschen am Strand, er wolle nach Indien fahren. Ich weiss nicht, ob er am Ende nach Indien findet oder nicht. Für die Reise ist es nicht so wichtig. Oder etwa doch?

Wann fing es mit der Reise an? Vor einigen Jahren vielleicht. Seit dem habe ich Hamburg nicht verlassen. In Richtung Japan zumindest nicht. Ich habe auch keine Reisevorbereitungen getroffen: Keinen Reiseführer gekauft, keinen kleinen Koffer, keine Hotels mir angeschaut oder auch nur Stätten ausfindig gemacht, die ich denn in Japan besuchen wollte. Ich wüsste auch nicht, was ich denn da wollte, wäre ich eines Tages dort. Geht es darum auf einer Reise? Anzukommen? Ich denke nicht.

Ich habe hier bereits vom Weg gehen geschrieben. Von einer Bewegung weg von einem Ort. Auch das ist eine Reise. Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen, aber wir gehen. Die Reise ist eine geistige Haltung. Das Ziel, Japan, definiert lediglich diese Haltung und hat nichts mit dem geografischen Ziel zu tun. Es ist doch ähnlich, wie Bashōs Suche nach der perfekten Mondansicht, die ewig dauern kann. Denn bei der Suche, in der Bewegung betrachtet er nicht lediglich den Himmel sondern auch mit Achtsamkeit das, was um ihn herum geschieht. Und der Mond, nach dem er Such gerät zu einem Nebendarsteller der Reise, zum Hintergrund, zu einer Idee, die nie in Erfüllung gehen muss.

Ich war mal in Venedig und doch habe ich die Stadt nie besucht. Ich war da, es war eine ganz spontane Sache. Verabreden, packen, Tickets holen, fliegen, ins Hotel, fragt mich nicht nach dieser Stadt, ich habe sie nie gesehen und doch abfotografiert.

Nach Japan werde ich nie kommen. Doch es spielt keine Rolle. Ich reise hin. Auch wenn ich den Strand, wie der Reisende nach Indien, wohl nie verlassen werde. Habt Ihr den Strand schon mal verlassen?

Heute ohne Links, da ich mich momentan auf einer Reise befinde.

Es gibt Blogger, Fotografen usw. die Links zu ihrem Setup posten. Ich tue es nicht. Aus einem einfachen Grund: Mein Setup ist ziemlich alt.

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